Über uns
Wo wir herkommen
Wer wir sind
Seit über 150 Jahren ist der Verlag Eugen Ulmer ein Familienunternehmen: auch heute tragen die 5 Gesellschafter den Nachnamen Ulmer und alle sind mit dem Thema Verlag schon ihr Leben lang verbunden. Sie sehen den Verlag nicht als Investment – sondern als Investition in eine gemeinsame Zukunft mit den AutorInnen und MitarbeiterInnen.
Die Strukturen und Werte der Familie haben sich im Lauf von 150 Jahren geändert, genauso wie die im Verlag. Doch die Basis des familiären Zusammenhaltes im Unternehmen bleibt bestehen: Respekt füreinander, Verantwortung für das Ganze, direkte Kommunikation und ein Gefühl von Sicherheit.
Vielleicht ist auch das ein Grund, warum so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr lange bei uns bleiben.
Was wir machen
Was macht eigentlich ein Verlag? Verlage stehen zwischen Autor und Leser. Manche meinen, sie stehen da als Hindernis. Dabei sind Verlage nach unserer Auffassung Vermittler. Der Autor weiß etwas, der Leser will etwas wissen. Der Leser kennt den Autor nicht, der Autor auch nicht den Leser. Der Autor weiß nicht, wie und was er schreiben soll. Würde er den Leser fragen, dann wüsste der nicht, wie das Buch aussehen soll und was darin zu stehen hat. Und dass das Buch über verschiedene Wege am Ende auch Leser findet, das ist eine wahre Kärrnerarbeit. Deshalb gibt es Verlage. Wir sind nahe an unseren Zielgruppen und erfahren so, was gebraucht wird. Dann suchen wir jemanden, der es schreiben kann. Mit dem erarbeiten wir das Konzept, das inhaltliche, das grafische und das Verkaufskonzept. Dann sind wir geduldig und warten. Wenn das Manuskript Monate oder Jahre später eintrifft, dann muss alles ganz schnell gehen, muss korrigiert, formatiert, layoutet, bebildert, gedruckt und gebunden werden. Vertreter werden gebrieft und schwärmen aus, Buchhändler werden informiert, Bibliotheken, Rezensenten und Presse, die Verbände, Dozenten. Und dann warten wir gemeinsam mit dem Autor daumendrückend auf den Erfolg beim Leser.
Bei Zeitschriften ist das ganz ähnlich und doch völlig anders. Zeitschriften sind Fernsehserien, Unterhaltungsprogramme. Man abonniert sie und erwartet, dass man Monat für Monat oder gar Woche für Woche gut informiert und unterhalten wird. Das Programm abzumischen, das ist die Kunst. Viel Neues, aber nicht zu viel, große Bilder, aber auch genug Text. Informativ, aber nicht zu trocken. Branchennews, aber kein Klatsch, oder doch etwas, aber nicht zu viel. Jede Zeitschrift hat ein eigenes Gesicht, eine eigene Sprache, einen eigenen Stil. Und das Wichtigste bei allem ist: Zuverlässigkeit (mit dem richtigen Maß an Überraschung). Die Handschrift und die Zuverlässigkeit sind nur bei einer festen Redaktion und einem stabilen Team an freien Mitarbeitern möglich. Zuverlässigkeit bedeutet Vertrauen beim Leser. Je höher das Vertrauen ist, desto lieber schalten die Hersteller bei uns Anzeigen. Anzeigen sollen informieren, sie sind eine wichtige Ergänzung zum redaktionellen Inhalt. Natürlich, Anzeigen sind nicht neutral, sie sind parteiisch. Aber unsere Leser sind auch mündig, wissen das. Je mehr Anzeigen es gibt, desto mehr redaktionellen Inhalt kann man sich leisten. Wohlgemerkt: mehr Volumen. Denn der Inhalt selbst ist frei. Was die Redaktion schreibt, wie sie schreibt, das ist ihre Sache. Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Dass sie in Deutschland gewährleistet ist, heißt nicht, dass man mit ihr fahrlässig umgehen kann.
Online-Medien oder digitale Medien begreifen wir heute weniger als ein neues Medium oder als digitale Kopie von Büchern und Zeitschriften. Online sehen wir vor allem als Chance der Verknüpfung. Natürlich ist das zunächst mal ein Datenträger oder ein Ausgabemedium, nicht anders als das Buch oder die Zeitschrift. Auf welchem Datenträger der Inhalt zum Kunden transportiert und gelesen wird, soll der Leser entscheiden. Dass jeder Datenträger eigene Gesetzmäßigkeiten beim Leseverhalten und beim Nutzungsverhalten hat und deshalb ein Text auf dem einen Medium anders aussehen und „klingen“ muss als auf einem anderen Medium, das ist dann wieder unser Job.
Die eigentliche Revolution der Digitalisierung liegt aber in drei anderen Dingen: Transport, Vielfalt und Beteiligung. Dass Informationen auf Knopfdruck da sind, verschiebt die Wertigkeit des Zeitbegriffs, macht aus neuen Dingen alte und gleichzeitig aus alten wieder neue. Dass Informationen da sind und nie mehr verschwinden, führt zu einer Verfügbarkeit, die eine nie gekannte Vielfalt ist: ein Gewinn für den Einzelnen, aber auch das ganz große Problem, das Richtige auswählen zu müssen. Und dass Informationen plötzlich von Jedermann ins Netz gestellt werden können und es keine Adelsklasse der Journalisten oder der privilegierten Autoren mehr gibt, sondern jeder Autor ist, das führt dazu, dass Leser zu Autoren werden, dass ein Dialog entsteht zwischen Autor und Leser und Lesern untereinander, ein Dialog, der unsere Inhalte kontinuierlich verbessern kann. Als Fachverlag wollen wir Menschen zusammenbringen und den Austausch fördern, auch indem wir Ideen verständlicher machen.
Thematisch beackert der Verlag seit 150 Jahren das Feld der kultivierten Natur. Die Pflanze auf dem Acker, der Baum im Park, der Hund im Haus und die Seerose im Teich. Es geht um Tier und Pflanze, um Landwirtschaft und Gartenbau, um Haus- und Heimtierhaltung und Gartenpflanzen. Wir bieten alle Informationen, damit es gelingt.
Wir sind Ausbildungsverlag, weil wir Schulbücher für die Azubis in Gartenbau und Landwirtschaft machen. Wir machen Lehrbücher für die Studenten und für die Meisterschüler. Wir machen wissenschaftliche Zeitschriften und Bücher für die Hochschulen und die Lehr- und Versuchsanstalten. Wir machen Fachzeitschriften und Fachbücher für die Berufspraxis. Und wir machen Ratgeber und Special-Interest-Zeitschriften für die Hobbygärtner und Hobbytierhalter. So begleiten wir unsere Leser durch das Leben. Die Trennlinie zwischen den Produkten ist dabei nie eindeutig. Manchmal wissen die Laien viel mehr als die Profis und freuen sich über die dicksten Fachbücher. Und die Profis müssen es für die Praxis gar nicht so genau wissen und greifen gerne zu Ratgebern. Wir wollen Kompetenz vermitteln. Die liegt mal mehr in der fachlichen Tiefe, dann wieder mehr in der unterhaltsamen Vermittlung.
Was uns wichtig ist
Unsere Produkte sind Informationen. Informationen werden gebraucht, sind Entscheidungsgrundlage für gesunde Tiere, schöne Gärten oder ertragreiche Ernten. Wenn alle unter zu viel Information ächzen, dann sind Informationen gut, die leicht verständlich sind, schnell helfen und auf die ich aus Erfahrung vertrauen kann. Dieses Vertrauen entsteht durch Kontinuität. Es ist über Jahre gewachsen. Und es muss mit jedem Produkt bestätigt werden.
Ein richtig schlechtes Buch kann die gute Erfahrung von Jahren vergessen machen. Schlechte Medien können wir uns deshalb nicht leisten. Deshalb arbeiten wir mit den Besten ihres Faches zusammen und versuchen, Fachleute zum Schreiben zu bringen. Weil Wissen aus dem Kopf des Autors erst mal im Kopf des Lesers ankommen muss, kommt es neben dem Fachwissen auf die Vermittlung desselben an. Das ist unsere Spezialität.
Verlässlichkeit bedeutet eine langfristige Planung. Das ist das Gegenteil von kurzfristiger Optimierung. Familienunternehmen müssen genauso rentabel sein wie börsennotierte Aktiengesellschaften. Aber sie jagen nicht von Quartalsbericht zu Quartalsbericht, immer mit der Kurspflege vor Augen. Wenn langfristige Ziele angestrebt werden, dann darf es kurzfristig auch mal schlechter aussehen.
Der Umgang, der das Leben in einer Familie prägt, soll auch für unser Unternehmen gelten. Respekt füreinander, Toleranz für die Eigenheiten und Verantwortung für das Ganze, direkte Kommunikation, Anteilnahme und ein Gefühl von Sicherheit. Wer bald die Hälfte des Lebens am Arbeitsplatz verbringt, der hat ein Anrecht darauf, dass der Arbeitsplatz Selbstverwirklichung zulässt, eine Form von Heimat bietet.
Wir sind Menschen im Verlag, an unseren Arbeitsplätzen. Und wir haben das Bedürfnis, mit unseren Lesern, mit unseren Autoren, mit unseren Kunden zu sprechen. Wir wollen uns professionell austauschen, aber auch Dinge gemeinsam erleben, gemeinsam Spaß haben. Je mehr wir die Welt unserer Kunden erleben, je mehr sich unsere Leser bei uns einbringen, desto mehr finden sich unsere Leser und Kunden in unseren Produkten wieder. So können wir die Dinge gemeinsam gestalten, und das macht Spaß.
Tradition verpflichtet zur Nachhaltigkeit, wenn man sie nicht aufs Spiel setzen will. Kundenbindung ist Nachhaltigkeit: Abos, die seit 1948 ungekündigt laufen, Autoren, die seit 45 Jahren für uns schreiben, Bücher die nach 150 Jahren ihre 23. Neuauflage erleben, Mitarbeiter die ihre vierzigjährige Betriebszugehörigkeit feiern. Damit wir auch weiterhin so schöne wie beeindruckende Jubiläen feiern können, müssen wir heute die Zukunft mitgestalten. Das erfordert Engagement in der Branche und in der Gesellschaft. Wir freuen uns über jeden Mitarbeiter, der das im beruflichen oder privaten Umfeld macht. Und wir betrachten es für die Geschäftsführung als Verpflichtung.
Nachhaltigkeit
Wir suchen und finden die besten Fachleute als AutorInnen. Mit ihnen entwickeln wir Produkte, die unsere KundInnen lange nutzen können. Wir haben AutorInnen, die seit 45 Jahren für uns schreiben, Bücher, die nach 150 Jahren ihre 23. Neuauflage erleben und Abos, die seit 1948 ungekündigt laufen.
Auch in der Herstellung unserer Produkte setzen wir auf umweltfreundliche Materialien. Die Mehrheit der Druckerzeugnisse wird auf Papieren gedruckt, die aus vorbildlich bewirtschafteten, FSC®-zertifizierten Wäldern und anderen kontrollierten Quellen stammen. Ebenso kommen im Zeitschriftenbereich Recyclingpapiere zum Einsatz.
Unsere Druckfarben sind mineralölfrei und stammen aus nachwachsenden Rohstoffen. Wo immer möglich, verzichten wir auf die Folierung unserer Produkte. So arbeiten wir bei der Auslieferung von Zeitschriftenpaletten mit Pappe und verzichten auf Kunststoffplanen. Lange Transportwege vermeiden wir und drucken unsere Produkte vorrangig in Deutschland. Auch für unsere Partnerbetriebe ist die Einhaltung der strengen europäischen Umweltschutzauflagen selbstverständlich. Sie bilden selbst aus, legen Wert auf FacharbeiterInnen und arbeiten tarifgebunden.