Jeden Fleck mehrfach nutzen - Gartengestaltung leicht gemacht: gute Planung hilft sparen

Ein paar sonnige Tage im Februar lassen so manchen Gartenfreund schon vom Frühling träumen. Nicht zu früh: Wer sich die Pflanzen für Balkon und Beete selber ziehen will, sollte jetzt schon mit der Aussaat im Glashaus oder auf der Fensterbank beginnen.
Sogar schon recht spät sind jene dran, die ihren Garten im Frühjahr selbst neu anlegen wollen und sich bisher noch keine konkreten Gedanken darüber gemacht haben. Gartengestaltung kann sehr viel Freude bereiten. Allerdings pflegen Laien die Schwierigkeiten, die es dabei geben kann, sowie den Aufwand an Zeit, Arbeit und Kosten zu unterschätzen.
Wer einen Garten anlegen oder umgestalten will, muss nicht unbedingt einen grünen Daumen haben. Ein wenig Vorstellungsvermögen, handwerkliches Geschick, die Bereitschaft, mal zuzupacken, und etwas Ausdauer sollte er aber schon mitbringen. Fachbücher helfen, die Anlage gut zu planen und diesen Plan auch richtig umzusetzen. Wer dann noch Freude am Grün und an der Becshäftigung im Freien hat, wird gelegentliche Misserfolge sicher leicht wegstecken.
Ein guter Ratgeber uzm Thema Gartengestaltung, mit dem auch Laien etwas anfangen können, ist im Ulmer Verlag Stuttgart erschienen. Unter dem Titel „Gärten intelligent planen und gestalten“ gibt Brigitte Kleinod ausführliche Anleitungen für jeden, der sich mit dem Gedanken trägt, auf einem bisher brach liegenden oder anderweitig genutzen Grundstück einen Garten anzulegen oder eine vorhandene Grünfläche neu zu strukturieren und anders zu bepflanzen. Zielvorgabe ist die Schaffung einer Anlage, die den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Besitzer und auch den örtlichen Gegebenheiten möglichst weit entgegenkommt und doch kostengünstig und pflegeleicht bleibt. Schließlich wünschen sich Menschen, die ihren Garten selbst anlegen, in der Regel keine Musteranlage wie in Hochglanzmagazinen, die dann rund um die Uhr betreut werden muss.
Die Träume und realen Bedürfnisse der Gartenbesitzer stehen bei der Planung im Vordergrund: Soll die neue Grünanlage ein erweitertes Wohnzimmer mit möglichst viel Sichtschutz gegen die Nachbarn, ein kleiner Naturerlebnispark für die Kinder, ein reiner Blumengarten werden? Wünscht man sich einen Grill- oder einen Bolzplatz mit trittfestem Rasen? Wie viel Platz steht zur Verfügung, vieviele Nutzungen lassen sich vernünftigerweise unterbringen?
Da die Grundstücke vor allem in Städten in der Regel nicht allzu groß sind, rät der Leitfaden, gründlich zu planen und an Mehrfachnutzungen zu denken. Ein Carport kann eine Art Baumhaus für die Kinder tragen; eine gemütliche Sitzrunde wird zugleich als Grillplatz dienen, und ein Mini-Gehölz am hinteren Gartenrand ist für die kleinen leicht zum Erlebnispark umzufunktionieren. Wichtig dabei ist, eine standortgerechte, pflegeleichte Bepflanzung zu wählen und die Wuchshöhe und –stärke zu beachten. Manch unscheinbares Gewächs wird später zum wild wuchernden Gestrüpp, das alle Stauden und Blumen in seiner Umgebung erstickt.
Der leicht verständliche Leitfaden ist in vier Abschnitte unterteilt, die den Fortgang der Arbeiten vorgeben: Planen, Gestalten, Begrünen, Pflegen. Fotos. Zeichnungen und Tabellen mit konkreten Vorschlägen erleichtern die Entscheidung und helfen auch dem Laien, sich schon während der Arbeit das Ergebnis seiner Mühen vorzustellen.

Gerhart Cordier
Stuttgarter Zeitung
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